Eine Reise mit der E-M1X

In diesem Bericht möchte ich von meiner Reise nach Island - und der Olympus OM-D E-M1X berichten. 

Die Kamera sowie 2 Objektive habe ich von OMDigital solutions Deutschland zur Verfügung gestellt bekommen, allerdings ist dieser Bericht nicht durch OMDigital solutions beeinflusst und wurde vor dem Veröffentlichen auch nicht gelesen.

Die Ausrüstung

E-M1X Kamera


Bei der E-M1X handelt es sich um das Top-Modell von OMDS (Ehemals Olympus) die Kamera verfügt über einen 20MP MicroFourThirds (MFT) Sensor und ist extrem robust gebaut. Da ich auch schon vorher mit dem MFT System von Lumix fotografiert habe, war dieses System für mich sehr praktisch, vor allem da ich meine alten Objektive auch an dieser Kamera brauchen konnte.

40-150mm f/2.8 PRO Objektiv


Das 40-150mm M.Zuiko Pro von Olympus ist einfach ein geniales Objektiv, welches ich schon seit geraumer Zeit einmal ausprobieren wollte. Durch den grossen Zoom-Bereich eignet es sich perfekt für das Freistellen von Motiven und für Portraits. Für meine Reise war dieses Objektiv einfach perfekt. 

7-14mm f/2.8 PRO Objektiv


Das 7-14mm Objektiv hatte ich eigentlich nie auf meiner Wunschliste, dachte mir aber das gerade für die Nordlichter und die unglaublichen Weiten in Island, dieses Objektiv doch ganz interessant sein könnte. Gerade am Anfang hatte ich mit dem extremen Weitwinkel noch so meine Probleme, aber bis zuletzt habe ich doch einige Situationen erlebt, wo gerade dieser extreme Weitwinkel hervorragend funktioniert.

Die Reise


Anfang Februar dieses Jahres, flog ich mit meiner Freundin und einer ganzen Menga an Kameraausrüstug nach Island. Unser Ziel dieser Reise war es die Nordlichter zu finden und die unglaubliche Schönhet der isländischen Landschaft zu bewundern. Ich hatte neben meinen Analogen Kameras und vielen Rollen Film, auch die Olympus OM-D E-M1X Kamera sowie die oben bereits erwähnten Objektive dabei. Ausserdem hatte ich noch ein Super-tele-zoom von Lumix dabei, welches ich beriets 2019 auf Island dabei hatte. Am Anfang machte mir die Grösse der Kamera etwas Sorgen, die Kamera ist schliesslich nicht sehr klein, und dann war da noch das Alter der Kamera. Das Modell wurde von Olympus bereits 2019 vorgestellt. Ein 3 Jahre altes Modell also, und das auch noch mit der bevorstehenden Ankündigung der neuen OM-1 Kamera...

Nun ja, trotzdem packte ich alles ein und fotografierte beriets aus dem Flugzeug die schneebedeckte Küste Islands. Einfach wunderschön. Nach der Ankunft in Reykjavik machten wir uns bereits am nächsten Morgen auf den ersten Erkundungsgang auf. Die Strassen von Reykjavik haben mich schon immer verzaubert und so sollte es auch dieses Mal sein. In der Nähe von unserem Hotel habe ich dann das links zu sehende Foto aufgenommen. Die Häuser in den verschiedenen Farben und dann dieser doch recht grosse Baum gefielen mir sehr gut. Das Licht im Winter ist den ganzen Tag so unglaublich schön, auch in den Strassen von Reykjavik.


E-M1X & 40-150mm - ISO 64, f/2.8, 1/400s, 40mm

Da ich vor der Abreise nicht viel Zeit gehabt hatte um mich mit der Kamera vertarut zu machen, musste das nun alles unterwges passieren. Dabei sind mir einige Sachen aufgefallen und ich habe auch einige Fehler gemacht. Zunächst einmal ist mir aufgefallen, das der ISO bis 64 einstellbar ist, ob das Sinnvoll ist, darüber kann mann sich streiten, aber ich habe viele der Bilder in der hellen, schneebedeckten Landschaft Islands mit diesem ISO-WErt aufgenommen, und mit den Ergebnissen bin ich äusserst zufrieden. 

Noch am gleichen Tag fuhren wir mit dem Auto in nördlicher Richtung aus der Stadt. Unser Ziel war die kleine Hafenstadt Akranes, wo sich 2 sehr schöne Leuchttürme befinden, die von einem unglaublich netten Herrn betreut werden, der dort auch ein Visitorcenter gebaut hat und viel über die Region und die Isländische Geschichte zu erzählen weiss. Sein Tip war auch das Schiffswrack was rechts auf dem Bild zu sehen ist. Auf dem Aussengelände einer Fabrik steht dieses alte Holzboot wohl schon seit vielen Jahren direkt am Meer und ist hilflos dem rauen Wetter ausgesetzt. An diesem Ort habe ich sehr viele Fotos gemacht, sowohl mit der E-M1X wie auch mit meinen analogen Kameras. Das Bild rechts ist eines der ersten die ich mit der E-M1X und dem super-weitwinkel 7-14mm Objektiv aufgenommen habe und das mir tatsächlich auch sehr gut gefällt. (Dieses Bild ist in limitierter Auflage auch in meinem 

E-M1X & 7-14mm - ISO 64, f/2.8, 1/800s, -0.3EV, 14mm

Print-Shop erhältlich) Dieses Bild hat mich von Anfang an sehr fasziniert. Als ich das Bild auf meinem Computer angeschaut habe, dachte ich das ich es schon bearbeitet habe, weil die Farben, der Kontrast und das gesamte Bild einfach so perfekt aussahen. Aber nein, dieses Bild kommt genau so, bis auf ein paar ganz minimale Einstellungen, direkt aus der Kamera. Faszinierend. 

E-M1X & 40-150mm - ISO 64, f/2.8, 1/640s, 43mm

Schon bei diesem ersten längeren Fotohalt auf der Reise fiel mir auf wie gut die Kamera in der Hand liegt. Egal ob mit dem 14-150mm oder dem 7-14mm ist die Ergonomie einfach fantastisch. Auf dem Bild rechts ist unser Mietwagen zu sehen, der uns äusserst gute Dienste getan hat und mit dem wir sicher und gut durch den isländischen Winter gekommen sind. Bei diesem Foto sieht man sehr gut wie extrem scharf das 40-150mm Objektiv ist, auch bei Offenblende und bei 43mm. Was mir allerdings auch auffällt, ist das trotz Blende 2.8 der Hintergrund nicht wirklich unscharf ist, das Bokeh ist zwar toll, aber doch nicht zu vergleichen mit der Freistellung die man mit einem Vollformat System erreichen könnte. Aber zum Glück kann man das ausgleichen, wenn man ein bisschen rechnet und sich dessen bewusst ist wie sich das Bild verhält. Bei diesem Bild habe ich aber extra nicht weiter reingezoomt, da ich gerne wollte das dass ganze Auto scharf abgebildet ist. Auf dem Rückweg nach Reykjavik wurde es bereits dunkel, dennoch entschieden wir uns um den Fjord herum  und nicht durch den Tunnel der direkt in die Stadt führt zu fahren. 

Diese Strasse war schneebedeckt und wir begegnetem nur sehr wenig anderen Autos. Die Stimmung war unglaublich schön, die hinter dem Hügel untergegangene Sonne färbte den ganzen Himmel rosa-rot. Der auf dem rechts zu sehenden Bild abgebildete Pier liegt recht verlassen in der Landschaft und ich musste einfach anhalten um dieses Bild aufzunehmen. Als ich die Autotüre öffnete, war ich überrascht das ich mich richtig dagegen lehnen musste um die Türe überhaupt auf zu bekommen. Der Wind war so extrem stark und eisig kalt, dass ich mich schwer tat auf den Beinen zu halten. Dennoch musste ich einige hundert Meter laufen um diesen Blickwinkel zu erreichen. Die Kamera war in dieser Zeit bereits eisig Kalt geworden und ich war überrascht das die Kamera überhaupt direkt problemlos anging. Meine alte Kamera hätte bei -15grad sicher nicht mehr funktioniert. Ein weiterer wichtiger Punkt für mich war also so durch die E-M1X auch erfüllt - immer Einsatzbereit.  Auch hier habe ich mit ISO 64 aufegnommen, da die Sonne aus diesem Winkel gerade so noch über den Berg schien und ich daher direkt in die Sonne hinein fotografieren musste, nicht ideal, aber für die Umstände ist mir das Foto wirklich gut gelungen wie ich finde. Und- das Objektiv hat keinerlei Lensflair, aussergewöhnlich und sehr erfreulich! Und auch wenn es langsam nach Werbung, aber ich war zudem extrem begeistert von der Akkulaufzeit der Kamera. Durch das die 2 Akkus ist die Laufzeit überragend.

E-M1X & 40-150mm - ISO 64, f/2.8, 1/1250s, 50mm

E-M1X & 40-150mm - ISO 100, f/2.8, 1/640s, 150mm

Nach dem ersten Besuch beim Gullfoss besuchten wir auch noch den Geysir, bei dem die Kamera auch noch bei -17grad im Serienbild Modus einwandfrei funktioniert hat, aber meine Finger nach wenigen Minuten starr wurden vor Kälte. Auch von dort habe ich dennoch grandiose Fotos die im Video zu sehen sein werden. Einige werde ich auch im Webshop zum Kauf anbieten. 

Nun möchte ich aber nicht länger um den heissen Brei reden - nach dem wir am Abend abermals unser Aurora-App gecheckt hatten, waren wir frohen Mutes Nordlichter zu sehen. Und tatsächlich, gegen 23h lichteten sich die Wolken und von Nordosten fingen die Nordlichter an über den Himmel zu tanzen. Nach dem ich mit einer Vollformat Kamera ein paar Fotos "zur Sicherheit" von den Nordlichtern gemacht hatte, konnte ich schliesslich den Mut aufbringen auch mit der E-M1X mein Glück zu versuchen. Mit dem 7-14mm Objektiv suchte ich einen schönen Winkel auf die tanzenden Lichter und drückte ab. Ein Bild nach dem anderen wurde unscharf. Es war für mich extrem schwer mit dem Objektiv manuell auf die Sterne zu fokussieren. Auch wenn ich im normalen Gebrauch die maunelle Fokussierung von beiden Objektiven sehr gerne mag, so war es hier in der NAcht wirklich sehr schwer für mich, da der Fokus weit über unendlich hinaus zu gehen scheint. Nach einigen Minuten des Angstschweisses und des puren Stresses gelang es mir dann schliesslich ein paar scharfe Aufnahmen zu machen. Ein wirklich unglaublich gutes Gefühl, und ein wirklich unglaublicher Moment. 


Nun muss ich bei meinem Reisebericht ein paar Tage nach vorne springen. Nach den Tagen in Reykjavik wo ich weitere fantastische Fotos mit der E-M1X und auch meinen analogen Kameras aufgenommen habe, fegte ein Schneesturm mehrere Tage über Island und zwang uns für fast 3 Tage in unserem gemieteten AirBnB zu bleiben. Mehr zu den Bildern aus der Hauptstadt wird bald in meinem Portfolio und einem Video zu sehen sein, welches ich in kürze auf Youtube posten werde.

Während des Schneesturms gab es nur wenige lichte Momente, weshalb ich auch keine Bilder machen können in dieser Zeit. Das Bild auf der linken Seite ist ein paar Tage später beim Gullfoss Wasserfall entstanden. Hier funktioniert das Tele-Zoom sehr gut und mit der Blende f/2.8 ist auch der Vordergrund schön unscharf. Was auf diesem Bild aber vor allem sehr gut zu sehen ist, ist die chromatische Aberation des Objektivs, die gerade bei vollem Zoom und wenig Licht extrem auffällig ist. Leider sind für dieses Objektiv in Lightroom auch keine speziellen Objektivkorrekturen verfügbar, und so kann es zum Teil relativ schwierig werden das im Nachhinein noch auszubessern. Die Ecken werden hier wirklich extrem unkel und auch die Farben werden nicht wirklich originalgetreu wiedergegeben. Alles andere an diesem Foto gefällt mir aber sehr gut und ich hätte auch die Farben sicherlich recht einfach korrigieren können in Lightroom. Beim 7-14mm hatte ich hingegen nicht bei einem einzigen Bild Probleme mit der Farbwiedergabe oder chromatischer Aberation. Aber auch für dieses Objektiv gibt es nur die interne Objektivkorrektur, die ehrlich gesagt eher unterdurchschnittlich ist bei allen MFT Objektiven die ich bis jetzt ausgetestet habe.  

E-M1X & 40-150mm - ISO 800, f/2.8, 5s, 14mm

E-M1X & 40-150mm - ISO 800, f/2.8, 5s, 14mm

Ich könnte hier noch lange von der Kamera oder dem traumhaft schönen Ilsand schwärmen, aber ich möchte diesen Artikel nicht all zu lange gestalten und daher bald zu einem Fazit kommen. Obwohl das Kameramodell bereits 3 Jahre alt ist und es in der Zwischenzeit Kameras wie die OM-1 gibt, die über bessere Prozessoren, schnellere Rechenleistung und massiv verbessere Autofokus Leistung verfügen, bin ich begeistert von der E-M1X. Der Autofokus arbeitet selbst im Vogel-tracking sehr gute Leistung und sitzt erstaunlich oft auch bei sich schnell bewegenden Motiven.  Ausserdem ist die Ergonomie der Kamera, wie ich ganz subjektiv finde, einfach unübertroffen. Selbst die Canon 1DX liegt für mich nicht so gut in der Hand wie die E-M1X. Weiter Dinge die mir sehr gut gefallen sind das Batteriefach und die damit verbundene Akkulaufzeit sowie das Fach für die SD-Karten, das den gleichen Mechanismus aufweisst wie jenes der profi Kameras von Canon. Ich finde es ausserdem sehr angenehm das die Kamera über eine X-Syncronbuchse für den Blitzbetrieb verfügt. Das Rauschverhalten bei hohen ISO-WErten ist etwas besser als ich es erwartet hätte von einem MFT Sensor, aber auch nicht vergleichbar mit einem grösseren Sensor. Was mir nicht so gut gefällt, ist das Menu. Ich habe mich noch nicht so richtig mit dem Olympus / OM-D Menu angefreundet, hoffe aber das sich das bald ändert, denn nach dem Test und der Zeit mit der E-M1X habe ich mich dazu enschieden mir diese Kamera zuzulegen. Das 40-150mm hat es ebenfalls geschafft und wird bald ein unerlässlicher Teil meiner Ausrüstung werden. So sehr ich mich auch mit dem 7-14mm angefreundet habe, so ist der Einsatzbereich doch sehr begrenzt und schafft es daher vorerst nicht in meine Kameratasche. Das aber nur, weil der Preis doch recht hoch ist und ich für meine Arbeit einfach zu selten auf diesen extremen Winkel angewiesen bin.